Fachprofil

Latein ist die Sprache der alten Römer, aber auch die Mutter der romanischen Sprachen wie Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Rumänisch, Ladinisch etc. Wer Latein kann, dem fällt es sehr viel leichter, eine oder mehrere dieser Sprachen zu erlernen, da Latein die Basis in Wortschatz und Grammatik hierzu liefert. Dabei erschließen sich aber nicht nur europäische  Horizonte, sondern auch viele Fremdwörter der internationalen Fachsprachen – gerade in den Naturwissenschaften –, die ihren Ursprung im Lateinischen haben. Die klaren Strukturen des Lateinischen sind zudem eine große Hilfe, die deutsche Muttersprache besser zu verstehen.

Antikes Denken, philosophische Erkenntnisse, aber auch technische Errungenschaften  der Römer wirken bis in die Gegenwart hinein nach. Wer sich mit lateinischen Texten und der Welt der Römer beschäftigt, wird zu neuen Gedanken angeregt. In der Begegnung mit der Antike werden Grundlagen unserer heutigen Welt verständlicher.

Textarbeit steht natürlich im Mittelpunkt des Lateinunterrichts. In den ersten drei Lehrjahren (6. bis 8. Jahrgangsstufe) werden die Grammatik und der Wortschatz mittels des Lehrwerkes Campus Neu Ausgabe C gelernt. Nach dem Spracherwerb werden in den Jahrgangsstufen 9 und 10 lateinische Originaltexte von so bekannten Autoren wie Caesar, Ovid, Cicero u. a. gelesen. Am Ende der 9. Jahrgangsstufe können die Schüler(innen) das „Kleine Latinum“, am Ende der  10. Jahrgangsstufe  das  „Latinum“ erwerben. In der Oberstufe befasst man sich mit weiteren Originaltexten zur Philosophie, Geschichte und  Staatstheorie sowie mit Formen satirischer Dichtung, die unser europäisches Denken und unsere Literatur wesentlich geprägt haben.

Exkursionen zu antiken Stätten und der Besuch von Ausstellungen gehören selbstverständlich auch zum Lateinunterricht. Beispielsweise besichtigen jedes Jahr Schüler(innen) der 6. Jahrgangsstufe das Römermuseum und die Thermen in Weißenburg. In der Oberstufe erkunden einige Schüler(innen) im Rahmen ihrer Studienfahrt die Stadt Rom.

Intellektuell ist Lateinunterricht sicherlich anspruchsvoll, jedoch sind die Inhalte stets altersstufengerecht dargeboten. So werden die Lateinschüler des ersten Lernjahres mit einer kindgerechten, bildreichen Gestaltung des Lehrbuchs und mit einer sachten Progression der sprachlichen Phänomene in die neue Sprache eingeführt. Eingebettet in eine fiktive Geschichte einer Familie aus dem alten Rom bekommen die Lateinanfänger Einblicke in viele Erscheinungen des römischen Alltags.

Naturwissenschaftliches, analytisches Denken und Arbeiten werden durch den Lateinunterricht unterstützt. Zudem fordert und fördert das Umgehen mit lateinischen Texten Genauigkeit, Konzentrationsfähigkeit und die Fertigkeit zu logischem Vorgehen - Schlüsselqualifikationen, die wesentliche Voraussetzungen für Schule, Studium und Beruf sind.