Unser Austauschblog 2019

Mittwoch, 27. März

Am Mittwoch war unser erster voller Tag in Frankreich. In der Früh sind manche von uns mit ihren Austauschpartnern in den Unterricht gegangen und um 10.00 Uhr haben sich alle Teilnehmer des Austausches in der Kantine getroffen. Dort gab es dann einen kleinen Empfang mit ein paar Snacks. Anschließend wurden wir in Gruppen aufgeteilt und die französischen Austauschpartner haben uns in einem Rundgang die Schule gezeigt und uns auch etwas über ihre Geschichte erzählt. Danach haben wir deutschen Teilnehmer uns mit unseren begleitenden Lehrerinnen, Frau Kainz und Frau Roßner, in einem Klassenzimmer getroffen. Dort haben wir dann zur Vorbereitung der Ausflüge und Besichtigungen noch ein etwas über die französische Geschichte erfahren.

Der Nachmittag stand uns zur freien Verfügung und ein paar von uns sind noch einmal in den Unterricht gegangen. Meine Austauschpartnerin ist mit  mir und noch einem anderen französischen Mädchen und ihrer Austauschpartnerin in die Innenstadt von Bordeaux gegangen. Dort haben wir uns etwas zu essen geholt und an das Ufer der Garonne gesetzt. Anschließend waren wir noch etwas bummeln. Am späten Nachmittag bin ich mit meiner Austauschpartnerin in ihren Schachclub gegangen, was eine interessante Erfahrung war. Den Abend haben wir dann in der Familie verbracht.

A.

Den ersten freien Nachmittag nutzten meine Gastmutter und meine Austauschpartnerin sofort als Gelegenheit mir Bordeaux zu zeigen. Ein Höhepunkt war die Tour Pey-Berland, ein getrennter Glockenturm von der Cathédrale St-André. Trotz dem mühsamen Aufstieg, haben sich die 229 Stufen für den wunderschönen Ausblick über Bordeaux sehr gelohnt. Als Abschluss des Aufenthaltes in der Stadt durfte ich eine «dune blanche» (eine Spezialität aus Bordeaux) probieren. Der Abend wurde anschließend gemütlich in der Gastfamilie verbracht.

F.

Donnerstag, 28. März

Zu Beginn des Tages besuchten die meisten deutschen Austauschschüler gemeinsam mit den Franzosen den Unterricht und fuhren dann gegen halb zehn nach St. Emilion. Nach einer gefühlt ewig langen Fahrt kamen wir dann am Château Franc Mayne – was nicht, wie der Name vermuten lässt, ein Schloss ist, sondern ein Weingut – an. Dort erzählte uns der Verwalter etwas über die Weinherstellung, die Lagerung und die Besonderheiten des Weins dieser Region (u.a. dass die Weinstöcke nicht bewässert werden dürften, da man ja „den Jahrgang schmecken“ solle). Zum Abschluss dieser interessanten Führung durften – sehr zum Leidwesen einiger Schüler – nur die Lehrer verschiedene Weinjahrgänge verkosten. Aber wir Schüler gingen zum Glück nicht ganz leer aus: Immerhin durften wir an dem Wein riechen und erhielten ein Glas Traubensaft.

J.

Nach unserem Besuch im Château sind wir weiter mit dem Bus in die Kleinstadt St. Emilion gefahren. Wir haben uns auf dem Weg in die Innenstadt gemacht und sind durch die ziemlich steilen Gassen gelaufen, in denen extra auch ein Geländer war, damit man sich festhalten konnte. Als die Stadtführung dann begann, wurde uns erstmal etwas über die Geschichte der Stadt erzählt und anschließend haben wir die "Ville Souterraine " und die Eglise Monolithe besichtigt, wo es ausdrücklich verboten war Bilder zu machen (eine gewisse Lehrkraft hatte das kurzzeitig mal vergessen…). In dieser in den Fels gehauenen Kirche waren noch viele Gemälde von früher erkennbar. Nach der Führung hatten wir noch Freizeit, in der wir die bekannten Macarons aus St. Emilion gekauft haben und das schöne Wetter genießen konnten. Gegen 16 Uhr sind wir dann wieder zurückgefahren und haben den Abend in unseren Gastfamilien verbracht.

K.

Freitag, 29. März

Bevor wir am Nachmittag in die Stadt aufbrachen, hatte jeder Schüler noch Unterricht mit seinem Austauschpartner. Wir besuchten unterschiedliche Klassen, somit hatten wir nicht immer die gleichen Fächer. Während manche also Mathematik oder Geographie hatten, waren 3 Schüler unserer Gruppe im Französischunterricht. Sehr interessant war zu sehen, ob man das Niveau versteht und vor allem, ob man in der Lektüre „Phèdre“ mitlesen kann. Nach dem Unterricht stand es den Schülern frei, wo sie ihre Mittagspause verbringen, viele entschieden  sich hierbei für die Kantine des Lycée Montesquieu. Um 14.00 Uhr verabschiedeten wir uns von unseren Austauschpartnern. Danach begann unsere historische Führung, die von der Geschichtslehrerin Madame Puel geleitet wurde.  Unsere erste Station war das „Monument des Girondins“ . Es wurden uns viele Informationen über seine Geschichte gegeben, sowie Sagen dazu erzählt. Nachdem wir es anschließend von allen Seiten betrachten durften, liefen wir weiter zu unserer zweiten Station: le grand théâtre. Während wir alle auf den Stufen des Theaters saßen, klärte uns Madame Puel auch über den „place de la comédie“ auf. Unsere Führung ging dann in der Innenstadt von Bordeaux weiter, wo wir uns mittelalterliche Gebäude, Gassen und Geschäfte ansahen. Zum Ende der Tour haben wir uns am Hafen versammelt, um dort mit einem Boot die Garonne zu überqueren.

A.

 

Nachdem alle Schüler (mehr oder weniger) sicher mit der Tram wieder an der Schule angekommen waren, verabschiedeten wir uns von den Lehrern und machten uns vergnügt auf den Weg nach Hause, rein ins Wochenende. Ähem, natürlich nicht ohne den freundlichen Hinweis, doch bitte keinen Alkohol zu konsumieren.Vorbei war der Tag allerdings noch lange nicht, denn schließlich hatten wir noch einen Geburtstag zu feiern.... Also, kurz im wunderschönen, tropischen Garten verschnaufen, gefolgt von einer schnellen Katzenwäsche, um halbwegs wieder frisch auszusehen und weiter ging's .... in ein sehr nobel aussehendes Restaurant. Wie auch sonst hätten wir feiern sollen, hm? Oder was dachtet ihr? Halten wir's kurz, die Meinungen über das Essen waren wohl eher zweigeteilt. Abgesehen von der anfänglichen Schwierigkeit überhaupt erst einmal zu verstehen, was auf der Karte steht (, was bei einigen tatsächlich für witzige Überraschungen sorgte), wurden immerhin alle satt. Übrigens, Schnecken gab es auch zu bestellen, das hat sich dann aber doch nur einer der Franzosen getraut zu essen. Den Abend haben wir mit einem gemütlichen Beisammensein, auf einem imposanten Platz, mit der Garonne im Hintergrund, ausklingen lassen. Nach und nach löste sich auch diese Versammlung auf. Wieder daheim, fielen wir endlich erschöpft, aber glücklich, ins Bett.

S.

 

Samstag, 30. März

Am heutigen Samstag, den 30. März 2019, fuhren wir zum Ferienhaus der Großeltern meines Austauschpartners Clément. Vor der circa 2-stündigen Fahrt wurde aber natürlich noch ausgiebig gefrühstückt. Am Haus angekommen luden wir unsere Sachen aus und fuhren anschließend ans nahegelegene Meer. Nach einem Mittagessen in einem Restaurant machten wir am dortigen Strand einen Spaziergang, bei dem wir unter anderem einen Seestern und Krabben gefunden haben. Anschließend fuhren wir auf die Halbinsel Médoc, also den Ort, wo die Gironde und der Atlantik zusammen fließen. Abschließend besichtigten wir noch den dort gelegenen Hafen, wo wir uns in einem Café ein wenig ausruhten. Zurück im Ferienhaus, klang der spannende Tag dann beim Grillen und einem Spiel Monopoly mit der Familie gemütlich aus.

T.

 

Sonntag, 31. März

Am Sonntagmorgen bin ich mit meiner Gastfamilie am Flussufer der Garonne entlang geradelt. Unser Ziel war Darwin, eine ehemalige Militärkaserne, die in ein in sich funktionierendes Ökosystem umgewandelt wurde und die viele Besucher anzieht. In Darwin angekommen, haben wir einen der bekanntesten Orte zum Brunchen besucht, es gab eine riesige Auswahl an kalten und warmen Mahlzeiten, als auch an Süßspeisen, die fast alle ausschließlich aus biologischem Anbau stammen. Diese Lebensmittel werden direkt in der Kaserne oder in Bordeaux angebaut, denn Darwin setzt viel Wert auf Umweltschutz, Energiesparen, Nachhaltigkeit, Anbau aus der heimischen Region, Kunst und Kultur,.... Sogar die Einrichtungsgegenstände und die Möbel auf denen wir draußen saßen waren secondhand oder recycelt. Danach habe ich mit meiner Austauschpartnerin ihrem Bruder und ihrem Vater Kicker und Tischtennis gespielt, die ebenfalls aus recycelten Materialien hergestellt wurden. Außerdem haben wir noch weiter Darwin erkundet, wo es noch andere Cafés, einen großen Skaterpark, Geschäfte, kleine Gärten, Street Art und vieles mehr zu bestaunen gab. Später haben wir mit den Fahrrädern eine Stadtrundfahrt gemacht, dabei kamen wir am Botanischen Garten und am Jardin Public, an der berühmten Fußgängerbrücke und an dem Miroir d'Eau, der gegenüber vom Place de la Bourse liegt vorbei. Im Sommer spiegeln sich die Gebäude am Place de la Bourse in den mit Wasser befeuchteten Platten, wodurch tolle Spiegel- und Nebeleffekte entstehen. Außerdem haben wir die Kathedrale Saint-André, das Rathaus, den Palais Gallien, ein altes Amphitheater und noch vieles mehr gesehen. Bei schönem Wetter haben wir an einem der vielen Plätze ein Eis gegessen und noch in einem der zahlreichen Cafés in der Nähe der Oper Halt gemacht. Als wir wieder ankamen, haben meine Austauschpartnerin, ihr Bruder und ich "Devine Tête" auf französisch gespielt, was so ähnlich wie das deutsche Spiel "wer bin ich" ist und sehr lustig war. Am Abend haben wir den Tag bei einem Raclette-Essen mit Gesprächen über die aktuellen Tagesgeschehnisse ausklingen lassen.

N.

 

Montag, 1. April

Der Plan für den Tag sah vor, dass wir einen Ausflug zu den Dünen, an der Westküste Frankreichs machen. Wir fuhren zuerst, alle deutschen und französischen Austauschpartner, zu den Dünen nahe der Stadt Arcachon. Dort blieben wir für ca. 2h, machten oben auf den Dünen Picknick und Fotos. Anschließend fuhren wir nach Arcachon, wo wir am Strand entlang zum Boot liefen. Dort angekommen, hatten wir eine ca. 1 stündige Bootstour auf dem Antlantik, jedoch fuhren wir nur entlang der Bucht von Arcachon und nicht sehr weit raus aufs Meer. Der Tag war sehr frisch, im Gegensatz zu den Anderen (um die 13-15°C). Für einen kurzen Moment fing es auch an zu regnen, was jedoch nicht allzu schlimm war. In der Bucht wieder angekommen, hatten wir noch etwas Zeit, um an den Strand und auch ins Meer zu gehen. Jedoch war es untersagt im Meer zu schwimmen. Diejenigen, die eine Badehose dabeihatten, nutzten jedoch die Chance ins Wasser zu springen, was sehr kalt, aber auch lustig war. Nachdem sich manche im Wasser „erfrischt“, andere ihre Fotos gemacht und wieder andere leckere Crêpes gegessen hatten, fuhren wir wieder zurück zur Schule nach Bordeaux und kamen dort gegen 18:15 an. Zum Abschluss des Austausches gab es ein gemeinsames Abendessen und jeder französische Austauschpartner brachte etwas zum Essen für das gemeinsame Buffet mit. Das Ende des langen Tages war dann ein Video der französischen Schüler, im welchem sie ihre Schule auf Deutsch in einem selbst erstellten Video vorstellten.

L.

Dienstag, 2. April

Am letzten Tag in Frankreich gingen wir die ersten zwei Stunden (8-10 Uhr) mit unseren französischen Austauschschülern in die Schule. Anschließend folgte ein Workshop, in dem wir Gesichter mithilfe von Dingen, die typisch für Deutschland und Frankreich sind, gestalteten. Dafür konnten wir im Internet und in Zeitungen und Zeitschriften nach geeigneten Bildern suchen. Manche hatten danach noch Unterricht, andere konnten in ihre Gastfamilien zurückkehren, um die Koffer zu packen und etwas zu essen. Um 15:10 fanden sich alle Austauschschüler am Flughafen ein. Der Moment der Abschieds war gekommen. Wir sind erst von Bordeaux um 17:10 nach Amsterdam geflogen, wo wir zwei Stunden auf den nächsten Flug warten mussten. Diese Zeit haben wir genutzt, um z.B. Stadt Land Fluss zu spielen, etwas zu essen oder uns einfach nur zu unterhalten.
Unsere Reise, während der wir eine wunderschöne Zeit in Frankreich verbringen durften und viel über die Kultur und die Menschen dort in Erfahrung bringen konnten, endete mit einem entspannten und reibungslosen Flug. Dieser startete um 20:15 in Richtung Nürnberg, wo uns unsere Eltern schon sehnsüchtig erwarteten.

K.